Die Pflege von Menschen mit chronischen Wunden und Problemhaut entwickelte sich in den letzten Jahren rasant. Standards, Leitlinien und ein vielfältiges Angebot von Wundauflagen ermöglichen Erfolge, an die früher nicht zu denken war. Oftmals gefährdet jedoch unsachgemäße Pflege und der mangelnde Schutz der Wundumgebung bzw. des Wundrandes den Pflegeerfolg. Deshalb sollte Wundversorgung individuell geleistet werden und hierbei bieten neben Wundauflagen auch Hautpflegeprodukte eine wertvolle Unterstützung. Das bestätigen auch Dermatologen. Bei der Hautpflege kommt es darauf an, die natürlichen Schutzmechanismen der Haut zu erhalten und zu verbessern.

Diese bestehen zum Einen aus der hauteigenen Besiedlung durch schützende Bakterien, die verhindern, dass sich krankmachende Mikroorganismen ungehindert ausbreiten können. Zum Anderen bildet eine feine Schicht aus Talg, Schweiß und den darin enthaltenen Stoffwechselprodukten auf unserer Haut eine Barriere gegen schädliche Einflüsse. Diese Schutzbarriere überzieht die gesamte Hautoberfläche und hält sie geschmeidig, schützt den Organismus vor Umwelteinflüssen und eindringenden Krankheitserregern. Die Pflege von durch Wunden geschädigter Haut erfordert viel Geduld sowie ein großes Maß an Einfühlungsvermögen bei der Pflege: Oft leidet nicht nur der Körper, sondern auch die Seele.

Unsere Empfehlung
  • Pflegetipps

    Oftmals können Menschen ihre Wunden nicht alleine versorgen und sind auf Hilfe angewiesen. Somit gilt es auf Folgendes zu achten:

    • Regen Sie Übergewichtige zum Abnehmen an – das vermindert das Schwitzen.
    • Urin und Stuhl schädigen die Haut nicht nur durch die Feuchtigkeit, sondern auch durch bestimmte Inhaltsstoffe (Ammoniak, Harnstoff, Verdauungsenzyme). Erneuern Sie Hilfsmittel und Vorlagen bei Inkontinenz stets zügig.
    • Sorgen Sie für Belüftung der Haut – durch luftdurchlässige Kleidung und Freilagerung.
    • Trocknen Sie die gefährdeten Hautpartien nach dem Waschen gut ab.
    • Verwenden Sie zur Pflege der Haut keine stark wasserhaltige Lotion, sondern setzen Sie auf eine wundunterstützende Substanz wie z.B. Panthenol, um die Widerstandsfähigkeit der Haut zu erhöhen.
    • Die Pflegeprodukte, die Sie benutzen, sollten grundsätzlich eine gut rückfettende Wirkung haben, das Fett-/Feuchtigkeitsgleichgewicht wiederherstellen, die natürliche Hautfunktion wieder anregen und weiteren Hautschädigungen vorbeugen.
    • Tragen Sie Hautpflegemittel gleichmäßig dünn auf, damit keine Reste auf der Haut verbleiben.
    • Sollte es zu einer Pilzinfektion gekommen sein, halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt.
    • Kontrollieren Sie regelmäßig alle gefährdeten Hautpartien.

    Wichtig: Die Hautpflege in der Umgebung größerer, offener Wunden sollten Sie immer mit Ihrem behandelnden Arzt oder Dermatologen absprechen.